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1/2005
... oder darf es
etwas weniger sein?
Seltsam, diese Frage wird einem beim Bäcker oder Gemüsehändler kaum gestellt. Wohl aber im Bauhandwerk und bei der Bauwirtschaft, wenn es darum geht, an der Wärmedämmung, der Qualität der Fenster und der Effizienz der Lüftung zu sparen. Hat man hier die Regeln eines erfolgreichen Händlers noch nicht verstanden?
Die Zurückhaltung ist nur historisch zu verstehen: Der Bau kam zur Wärmedämmung und zur Energieeffizienz wie die Jungfrau zum Kind. Man war es gewohnt, Beton, auch Stahl, Ziegelsteine, edle Putze und aufwändige Technik zu verkaufen. Energieeinsparung, das war etwas für die Umweltspinner. Schlimmer noch, es wurde staatlich verordnet was geradezu als Beweis dafür galt, dass möglichst wenig davon sicher gut genug ist. Diese Grundhaltung ist immer noch weit verbreitet und die Branche schadet sich selbst damit. Etwas weniger Dämmung das könnte das entscheidende Quäntchen sein, das die Wohnung vor Feuchteschäden schützt und den Eigentümern künftig den Zugang zu hoch effizienten Heiz- und Kühltechniken verbaut. Dieses etwas weniger später irgendwann nachträglich zusätzlich anbringen zu wollen, das würde sehr teuer und selbst bei sehr hohen Energiekosten niemals wirtschaftlich werden. Die Dämmung jetzt, wenn die Maßnahme gerade durchgeführt wird, gleich in besserer Qualität auszuführen das kostet allenfalls ein paar Euro auf den Quadratmeter.
Das Passivhaus Institut hat die Ökonomie der Wärmedämmung von Gebäudehüllen aktuell unter den gegenwärtigen Randbedingungen neu untersucht: Demnach liegen Passivhaus-taugliche Konstruktionen heute mitten im wirtschaftlichen Optimum. Das bedeutet, dass sie es auch in den vergangenen Jahren schon waren; nur der Glaube an das immerfort billig fließende Öl hat diese Einsicht verstellt. Guter Wärmeschutz ist aber gar nicht primär eine Frage der Wirtschaftlichkeit der Energieeinsparung. Es ist vielmehr eine Frage des nachhaltigen Schutzes der Bausubstanz und des gesunden und behaglichen Wohnens. Das ist im Protokollband 24 des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser Passivhaustechnologien bei der Altbaumodernisierung detailliert dokumentiert. Die richtige Frage vor diesem Hintergrund ist ... darf es auch ein bisschen mehr sein?
Dr. Wolfgang Feist
Passivhaus Institut
Dr. Wolfgang Feist
...oder darf es etwas weniger sein?
Dipl.-Phys., Dipl.-Energiewirt Axel Bretzke
Passivhaus-Grundschule am Riedberg in Frankfurt/Main
Dipl.-Phys. Ralf Bermich, Patrick Lubs
Passivhaus-Turnhalle in Heidelberg-Kirchheim
Michael Palfi
Bauen im Passivhausstandard effizient realisierbar
Martin Endhardt
Sanierungsobjekt erfolgreich mit Passivhaus-Neubau kombiniert
Wolfgang Sanwald
Komfortables Wohnen und höchste Bauqualität
Martin Wamsler
Passivhaus in Ulm-Eggingen
Aktuelles:
20 Grad Celsius ganz ohne Heizung
Holz Alternative in der Wärmeversorgung
Lüftung bei Bestandssanierung
Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser
Barbara Löbau
Zukunft aktiv gestalten
9. Intern. Passivhaustagung im Rhein-Neckar-Dreieck
Marktverzerrung bei der Förderung der regenerativen Energien
Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen
IG Passivhaus Deutschland:
Informations-Gemeinschaft Passivhaus auf der BAU 2005
IG Passivhaus Österreich:
Holzbauweise revolutioniert nachhaltige Altbausanierung im Passivhausstandard
Traumhaus Vom Althaus zum Passivhaus
Donau Universität Krems:
Alles aus einer Hand Die Zukunft des Wohnbaus
Energieinstitut Vorarlberg: Energieberatung für Bürogebäude
Messerückblick:
Passivhausforum auf der Bau 2005 in München
Das Passivhaus auf der SWISSBAU
Unternehmen, Produkte, Buchbesprechungen, Messevorschau, Termine
Titelfoto: Passivhaus Geschosswohnungsbau Frankfurt St. Jakob (Architekten:
factor 10 GmbH) Foto: PHI0
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